Das traditionelle Züchtertreffen von Charolais Austria samt Generalversammlung fand im August in Kärnten statt. Nicht nur zwei Betriebsbesichtigungen standen auf dem Programm, kulinarisch stand das Treffen ganz im Zeichen von Regionalität und Herkunftskennzeichnung.

Den Beginn machte ein dreigängiges Menü im 2 Hauben-Lokal Alte Point in Arriach, dem geografischen Mittelpunkt. Kärntens. Küchenchef Bernhard Krügler kreierte eigens für das Züchtertreffen ein Menü, in dem nicht nur ausschließlich regionale Zutaten verwendet wurden, sondern in jedem Gang auch feinstes Charolais-Rindfleisch vom Betrieb Unterköfler. Beindruckt und gestärkt ging es im Anschluss zur Tierbesichtigung der Familie Unterköfler auf die Almen.

Bei strahlendem Sonnenschein und vor herrlichem Bergpanorama erwartete uns die Kuhherde knapp oberhalb der Almhütte. Die Charolais-Herde wurde durch Zukäufe aus Kärnten und Deutschland in den letzten Jahren aufgestockt. Die Kühe kommen trockenstehend auf die Hochalm und kalben in der Regel am Ende der Hochalmsaison ab Anfang September. Auf der zweiten Alm konnten dann die Jungkalbinnen besichtigt werden. Unter ihnen ist auch eine Alt-Kuh, die für Ruhe in dieser Gruppe sorgt. Zum Abschluss ging es zurück zum Heimbetrieb wo der reinerbig hornlose Herdenstier Tarek gemeinsam mit zwei Melkkühen und Mastrindern zu sehen war.
Die zwei großen Standbeine des Betriebs sind die 5 Ferienwohnungen (www.oberrainerhof.at) sowie die Direktvermarktung. Dabei wird in etwa einmal monatlich Rindfleisch vermarktet. Darüber hinaus wird außerdem die Milch der beiden Melkkühe als Butter und Glundner Käse sowie Brot direkt vermarktet. Die Vermarktung von Zuchtrindern hält sich derzeit aufgrund der sehr gut gehenden Direktvermarktung in Grenzen. Züchterisch setzt der Betrieb auf die für die Vermarktung optimalen Tiere, hinsichtlich Hornlosigkeit auf den mischerbigen Weg. Das heißt für die derzeit gehörnten Tiere steht derzeit der reinerbige Tarek PP zur Verfügung, die Töchter von ihm werden mittels künstlicher Besamung gezielt angepaart.

Generalversammlung mit Ehrungen und Neuwahlen

Nachdem die Teilnehmer bei Fam. Unterköfler kulinarisch verwöhnt wurden, fand die Generalversammlung im Hotel Educare in Treffen statt. Beim gemeinsamen Abendessen wurde wiederum die Regionalität der Produkte in den Mittelpunkt gestellt. Im umfassenden Tätigkeitsbericht wurde deutlich, wie wichtig und vielfältig die Aktivitäten des Vereins für die Rasse Charolais sind. Ein Highlight war mit Sicherheit die Wahl und Amtsübergabe der Miss Charolais im Rahmen der Bundesfleischrinderschau 2019. Bevor der Vorsitz für die Neuwahlen übergeben wurde, bedankte sich Obmann Stefan Tröstl bei den scheidenden Funktionären Johanna Schachinger, Peter Winkelmayer und Matthias Schmölzer, die seit Gründung des Vereins im Jahr 2012 im Vorstand für den Verein mitgewirkt hatten. Im Zuge der Ehrungen wurden die anwesenden Züchter mit einer Ehrenurkunde für die Erfolge im Rahmen der letzten Schauen ausgezeichnet. Die anschließende Neuwahl des Vorstandes brachte ein einstimmiges Ergebnis für den Wahlvorschlag:
Obmann Stefan Tröstl, seine Stellvertreter Johann Ebner und Markus Thaler
Kassier Christian Krehan und sein Stellvertreter Christoph Rößler
Schriftführer Christian Nachförg und sein Stellvertreter Harald Lassnig
Jugendreferent Franz-Gabriel Hyden und als weitere Vorstandsmitglieder Johann Egger und Josef Maizinger.
Als Rechnungsprüfer fungieren nun Christian Breuss und Erich Wagner.

Sonntag in Millstatt

Die Generalversammlung klang in gemütlicher Runde mit ausführlichem Erfahrungsaustausch aus. Beim Betrieb Lassnig in Millstatt starteten die Teilnehmer in den Sonntag. Im Stall wurde anhand des Jungviehs der fachliche Teil mit Erklärung der österreichischen Bewertung, offener Zuchtzieldiskussion und Anpaarungsempfehlungen abgehalten. Zu Beginn waren alle Züchter aufgerufen “als Preisrichter” zu fungieren und für sich das beste weibliche und männliche Tier herauszusuchen und dies zu begründen. DI Bernhard Prunner von kärntnerrind erklärte die Bewertung am Tier in der Praxis. Aus diesen beiden Themenpunkten entstand eine rege und sachliche Diskussion, die eine sehr wichtige Säule in der Weiterentwicklung der Rasse Charolais in Österreich darstellen wird. Darüber hinaus konnte sich jeder Betrieb wichtige Tipps für seine Zucht mitnehmen.
Gestärkt mit kulinarischen Köstlichkeiten des Betriebs Lassnig stand im Anschluss auch die Besichtigung der Herde im Blickpunkt. Sowohl auf den Heimweiden als auch nachmittags auf der Alm konnte der Großteil der 65 köpfigen Charolaisherde besichtigt werden. Während sich auf den Heimweiden die Absetzer und Kühe mit kleinen Kälbern befinden, grasen auf den gemeinschaftlichen Hochalmen trockenstehende Kühe und Kalbinnen. Neben teilweiser künstlicher Besamung steht dem Betrieb Lassnig auch der Herdenstier Megamax, ein Cyrano-Sohn vom Betrieb Maizinger zur Verfügung.

Das Charolais-Austria Team bedankt sich bei den beiden Betrieben für die großartige Unterstützung bei der Planung und Durchführung eines unvergesslichen Charolais-Wochenendes mit der Möglichkeit die Herden näher kennen zu lernen (Kataloge gibt es im internen Bereich zum Download). Darüber hinaus gilt natürlich auch ein großer Dank an Karin Taferner von landwirt-media und Bernhard Prunner von kärntnerrind für die Zusammenarbeit, Unterstützung und Begleitung dieses Züchtertreffens.

Von admin

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